Ein sehr bodenständiger Künstler ist Josef Ebnöther, der das Großstadtleben ablehnt und lieber die freie Aussicht auf die Berge der Voralpen genießt. Er wurde 1937 in Rheintal geboren, besuchte die Kunstgewerbeschule in St. Gallen und lebte eine Weile in Paris, wo er Kurse für figuratives Zeichnen nahm und an der „École des Beaux Arts“ studierte.
Bald entstanden die ersten Akte und Portraits mit einem expressiven Ausdruck. Dieser diente Ebnöther dazu, sich von der gegenständlichen Malerei zu befreien und neue Richtungen zu probieren. Wert legte er auf eine individuelle Dynamik im kreativen Prozess, wobei ihm der Expressionismus als Triebfeder diente. Kunst soll überraschen und den Betrachter herausfordern. Dabei muss auch der Künstler selbst erstaunt über das eigene Werk sein, das größtenteils dem Zufall, nicht der Planung überlassen wird.
Ebnöthers abstrakte Gemälde werden zwar von einem Gegenstand oder einer Grundidee inspiriert, gelangen dann aber in die freie Gestaltung von Form und Farbe. Ein wichtiger Bestandteil seiner Kunst ist die Weigerung, etwas Eindeutiges zeigen zu wollen. So bleibt für den Betrachter Raum genug, eine eigene Imagination und Deutung zu entwickeln. Ebnöther arbeitet mit verschiedenen Materialien, darunter auch mit Glas und Stahl. Er hat verschiedene Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland gemacht und wichtige Kunstpreise und Auszeichnungen erhalten.