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Der Schweizer Künstler Hans Krüsi

Ein wichtiger Vertreter der Art Brut war Hans Krüsi, der 1920 in Zürich als uneheliches Kind geboren und bald bei einer Pflegefamilie untergebracht wurde, in der es zu häuslichen Problemen kam. Kurze Zeit später landete Krüsi im Waisenhaus und erhielt eine eher dürftige Schulbildung. Er nahm Arbeit als Knecht und Gärtnergehilfe an und zog mit 27 Jahren nach St. Gallen, wo er versuchte, Blumen zu verkaufen, die er selbst pflückte. Damit gelang es ihm, sich über Wasser zu halten und nicht völlig am Hungertuch zu nagen.
Zur Malerei fand er 1975, wobei er Karton, Packpapier oder Servietten benutzte, die überall kostenlos zur Verfügung standen.

Seine Motive beinhalteten seine unmittelbare Umgebung, darunter typische Bauerntiere und Landschaften. Die ersten Zeichnungen versuchte er an seinem eigenen Blumenstand zu verkaufen, was ihm auch tatsächlich gelang. Bald machte er mehr Geld mit seinen Bildern als mit seinen Blumen und konnte schließlich auch zum ersten Mal in einer Galerie in St. Gallen ausstellen.
Krüsi war ein autodidaktischer Künstler und Aussenseiter. Nach den ersten Erfolgen konnte er den Blumenstand aufgeben und sich ganz der Malerei und Fotografie widmen. So entstanden über 4.000 Werke, wobei er auch Fotografien übermalte und bearbeitete. Krüsi war mit dem Künstler Ulrich Bleiker befreundet und starb 1995 in St. Gallen. Einige seiner Arbeiten wurden dann auch in Asien und Amerika gezeigt.